Kann ein Heißluftballon bei Regen fahren?

Sie spüren ein paar Wassertropfen auf Ihrem Kopf, dann noch ein paar mehr. Fängt es jetzt wirklich an zu regnen? Sie hatten gestern die Wettervorhersage geprüft, und der Tag sollte klar sein, aber offensichtlich ist er das nicht. Werden Sie heute wie geplant mit dem Heißluftballon fahren können, oder wird der Regen Sie aufhalten?

Heißluftballons können bei Regen nicht fahren, weil Regen den Ballon beschwert und die Luft in der Hülle abkühlt, wodurch der Ballonpilot mehr Propan verbrauchen muss. Regen beeinträchtigt auch die Sicht und verstärkt den Wind. Auch die Landung kann ein Risiko darstellen, wenn der Boden schlammig ist.

In diesem Artikel gehen wir näher auf die Gefahren einer Fahrt im Heißluftballon bei Regen ein. Wir werden auch darüber sprechen, was passiert, wenn ein plötzliches Gewitter aufzieht, während Sie bereits in der Luft sind, also lesen Sie weiter!

Warum ein Heißluftballon nicht im Regen fährt

Viele Menschen empfinden Regen als beruhigend. Dem Geräusch des auf die Ballonhülle prasselnden Regens zu lauschen, während man warm und trocken in der Gondel sitzt, mag eine romantische Vorstellung sein.

Aber das ist es nicht. Ballonfahren bei Regen ist eher ungünstig. Im Folgenden finden Sie fünf gute Gründe, warum ein Ballonpilot nicht einmal bei leichtem Nieselregen starten sollte.

Die Ballonhülle wird beschwert

Wenn man in einen Regenschauer gerät und die Kleidung nass wird, wird sie schwerer, oder? Das Material ist mit Wasser gesättigt und wiegt daher mehr als im trockenen Zustand.

Obwohl Ballonhüllen aus feuerfestem Ripstop-Nylon hergestellt sind, ist das Nylon nicht wasserdicht oder gar wasserabweisend. Wenn sich die Wassertropfen auf der Hülle ansammeln, absorbiert das Nylon sie und wird schwerer.

Feuchtigkeit wirkt wie ein Weichmacher für Nylon und verringert daher die Festigkeit und Steifigkeit, erhöht aber die Dehnung und Zähigkeit. Das sind alles Eigenschaften, die man für die Ballonhülle nicht haben möchte.

Im Allgemeinen nehmen mit steigendem Feuchtigkeitsgehalt die Schlagzähigkeit und andere energieabsorbierende Eigenschaften des Materials deutlich zu.

Mit anderen Worten: Die Ballonhülle ist im nassen Zustand vielleicht zäher, aber zugegebenermaßen auch schwächer.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn ich 300 Meter hoch in der Luft bin, möchte ich nicht in einem Fahrzeug sitzen, dessen Teile geschwächt sind. Vor allem nicht, wenn ich weiß, dass es so ist.

Die Luft in der Ballonhülle kühl ab

Die Luft im Ballon muss eine gleichbleibend warme Temperatur haben, um Auftrieb zu bekommen. Es ist sehr schwierig, die gleiche Temperatur zu halten, wenn die Hülle nass ist.

Die Temperatur der Hülle sinkt, anstatt warm zu bleiben, wie es sein sollte. Anstatt das Brennersystem zu nutzen, um den Ballon in die Höhe zu treiben, versucht der Ballonpilot nun, die Hülle zu trocknen. Dies ist jedoch ein aussichtsloser Kampf, da der Regen immer noch anhält.

Falls Sie einige unserer anderen Beiträge zum Thema Heißluftballonfahren verpasst haben, möchten wir Ihnen kurz erklären, wie Ballons fliegen. Das Brennersystem sendet erhitztes, verdampftes Propan in das Innere der Hülle, um den Aufstieg zu steuern.

Am Himmel angekommen, sorgt die heiße Luft für Auftrieb. Um den Ballon zur Landung zu bringen, schaltet der Ballonpilot das Brennersystem in kurzen Intervallen ab, da die abkühlende Luft in der Hülle den Ballon sinken lässt.

Die kühlere, nassere und schwerere Ballonhülle wird es viel schwerer haben, sich in der Luft zu halten, als wenn sie warm und trocken ist. Das Ergebnis ist, dass der Ballonpilot mehr Propan als üblich verbraucht, um die Höhe zu halten.

Für das Ballonunternehmen ist es ein viel kostspieligeres Unterfangen, im Regen zu fahren, als bei klaren Verhältnissen.

Es gibt mehr Wind

Wenn Sie schon einmal bemerkt haben, dass neben dem dunkleren Himmel, der einem Regensturm vorausgeht, auch die Winde zunehmen, dann ist das kein Zufall. Um zu verstehen, warum das so ist, müssen Sie zunächst wissen, wie Regen entsteht.

Die Wassertröpfchen in einer Wolke können durch die atmosphärischen Bedingungen kondensieren, wodurch die Tröpfchengröße zunimmt. Wenn sich die Tröpfchen zu einer Flüssigkeit verflüssigen, entsteht bei diesem Übergang Wärme.

Viele Regenschauer treten jedoch während einer Kaltfront auf, wodurch die Temperatur und die Luftdichte sinken. Diese Luftveränderungen können ausreichen, um Wind zu erzeugen.

Bei einem Gewitter ist die bodennahe Luft feucht, aber die warme Luft beginnt aufzusteigen. Der Wasserdampf in der Luft kühlt ab, wenn er auf dichtere kalte Luft trifft, und kondensiert dann zu Tröpfchen.

Wenn die Anzahl der Tröpfchen groß genug ist, werden sie zu Regentropfen. Aufgrund der Komplexität der Windmuster eines Sturms ist es auch nicht ungewöhnlich, dass die Winde vor einem Sturm aufpeitschen und dann abflauen, wenn die Regenfälle stärker werden.

Wie wir bereits in unseren Beiträgen über Heißluftballons erläutert haben, ist ein windiger Tag das schlechteste Flugwetter für Ballonpiloten.

Der Wind macht es schwierig vorherzusagen, wohin Ihr Heißluftballon fahren wird, was für alle gefährlich ist. Das Ballonunternehmen kann nicht riskieren, Sie an einem windigen und stürmischen Tag loszuschicken.

Die Sicht ist eingeschränkt

Obwohl die Ballonhülle bei einer Ballonfahrt im Regen wie ein Baldachin wirkt, bedeutet das nicht, dass der Ballonpilot klar sehen kann. Regen schränkt die Sichtweite drastisch ein.

Er verlässt sich in der Regel auf ein Variometer, das ihm anzeigt, ob er abwärts oder aufwärts fährt. Aber ohne die Möglichkeit, seine Umgebung gut zu sehen, kann sich der Ballonpilot leichter täuschen oder verirren.

Dies ist für Sie und die anderen Passagiere eine schlechte Nachricht, da die Wahrscheinlichkeit eines Ballonunfalls unter solchen Bedingungen steigt.

Es ist genau wie bei der Fahrt mit einem Heißluftballon bei Nacht. Die Dunkelheit ist viel zu unübersichtlich für eine sichere Fahrt.

Die Landung wird riskanter

Selbst wenn das Fahren mit einem Heißluftballon im Regen nicht die oben genannten Risiken mit sich brächte, wäre die Landung trotzdem nicht schön. Regen macht den Boden glitschig und schlammig.

Wie Statistiken von Ballonunfällen aus den Jahren 2000 bis 2011 zeigen, ereigneten sich die meisten der gemeldeten Unfälle bei der Landung, nämlich bis zu 81 Prozent.

Die häufigsten Unfälle waren das Herausschleudern von Passagieren und das Aufprallen oder Kippen des Korbs.

Diese Dinge können selbst bei optimalen Bedingungen passieren. Stellen Sie sich nun vor, was passiert, wenn man noch strömenden Regen hinzufügt.

Der Ballonpilot wählt in der Regel in Absprache mit dem Bodenpersonal einen Landeplatz aus. Da die Sicht durch den Regen eingeschränkt ist, kann es passieren, dass der Ballonpilot nicht genau an der vorgesehenen Stelle landen kann.

Das klingt vielleicht nicht nach einer großen Sache, ist es aber sehr wohl. Wenn der Ballonpilot keinen genauen Landeplatz ausmachen kann, besteht die Gefahr, dass Sie auf Ihrem Weg aus dem Himmel mit Hindernissen in der Nähe zusammenstoßen.

Das können Wetterfahnen, spitze Baumkronen, Tiere in der Nähe oder Stromleitungen sein. Wobei die Stromleitungen am gefährlichsten sind.

Der schlechte Zustand des Bodens bei Regen würde Ihr Risiko eines Landeunfalls sicherlich erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Korb bei einer unsanften Landung abprallt, ist viel größer.

Er kann auch über den Boden rutschen und kippen. Sogar während Sie versuchen, auszusteigen. Obwohl tödliche Unfälle bei der Landung nicht häufig vorkommen, kommt es bei Heißluftballonfahrten durchaus mal zu Todesfällen.

Was passiert, wenn Sie bei der Fahrt mit dem Heißluftballon vom Regen überrascht werden?

Sie wissen jetzt, warum eine Heißluftballonfahrt während eines Regenschauers nicht ratsam ist. Was aber, wenn die Wettervorhersage keinen Regen ankündigt und ein plötzlicher Sturm aufzieht, während Sie in der Luft sind? Was würde dann passieren?

Wir können es nicht oft genug betonen, aber das obige Szenario ist unwahrscheinlich. Die Heißluftballonunternehmen sind für Ihre Sicherheit verantwortlich, während Sie sich in ihrem Ballon befinden.

Sie werden ihr Bestes geben, um Gefahren auszuschließen. Und sei es nur wegen der Haftung für Personenschäden.

Selbst wenn Sie das Wetter nicht im Auge haben, die Profis haben es. Wenn auch nur die geringste Chance besteht, dass es regnet, wird das Ballonunternehmen Ihre Fahrt verschieben. Entweder auf einen Zeitpunkt später am Tag oder auf den nächsten Tag mit besserem Wetter.

Nehmen wir einmal an, Sie sind in einem Heißluftballon unterwegs und es beginnt zu regnen. Der Ballonpilot wird kein Risiko eingehen.

Selbst bei mäßigem Regen wie einem leichten Nieselregen würde er sich sofort mit dem Bodenpersonal in Verbindung setzen, um einen Platz für eine Notlandung zu finden. Ihre Fahrt wäre schnell zu Ende.

Je nachdem, wie viel Fahrzeit Sie verpasst haben, wird Ihnen das Geld zurückerstattet oder Sie können einen anderen Termin für die Ballonfahrt vereinbaren. Es wird sich auf jeden Fall eine andere Gelegenheit fiinden lassen.

Zum Abschluss

Heißluftballons können aus einer Vielzahl von Gründen nicht im Regen fahren. Die Regentropfen beschweren die Hülle und verringern die Temperatur, sodass der Ballonpilot mehr Propan verbrauchen muss, um Sie in der Luft zu halten.

Regen kann die Sicht verschlechtern und die Landung im Heißluftballon unsanfter machen. So wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sie verletzt werden. Vor einem Regenschauer können sich Winde bilden, was ebenfalls nicht zum Vorteil eines Heißluftballons ist.

Heißluftballons fahren am besten bei schwachem Wind und klaren Sichtverhältnissen, da Ballonpiloten jederzeit eine Sichtweite von mindestens 1 Kilometer haben müssen.

Wenn Ihre Heißluftballonfahrt wegen Regen abgesagt oder verschoben wird, ist das zwar enttäuschend, aber es dient Ihrer Sicherheit! Die nächste Gelegenheit bei besserem Wetter wird dafür umso schöner und beeindruckender sein.