Ein wasserdichtes Gefährt ist beim Bootfahren ziemlich vorteilhaft. Ihr Kajak, in dem Sie sitzen, scheint Ihnen ausreichend wasserdicht zu sein. Während Sie allein oder mit einem Partner durch das Wasser paddeln, entdecken Sie ein anderes Kajak auf dem Wasser, das gekentert ist. Könnte dieses Kajak sinken?
Kajaks können sinken, wenn sie sich mit Wasser füllen. Meist passiert das durch ein Leck. Bei einem Sit-on-Top Kajak ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sinkt, geringer als bei einem Sit-in Kajak, aber sie ist nie null. Die beste Möglichkeit, ein Kajak vor dem Sinken zu bewahren, ist die Verwendung eines Spritzschutzes.
Wenn Sie wissen möchten, wie ein Kajak sinken kann, erfahren Sie es hier. Wir erklären Ihnen, wie ein Kajak sinken kann, was Sie tun sollten, wenn Ihr Kajak zu sinken beginnt, und wie Sie das Sinken verhindern können.
Außerdem haben wir eine Menge großartiger Sicherheitstipps für Kajakfahrer parat.
Wie kann ein Kajak sinken?
Wenn es ein unsinkbares Boot gäbe, würde es jeder benutzen. Obwohl manche Boote so vermarktet werden, kann jedes Boot sinken.
Bei bestimmten Bootstypen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit Wasser füllen, jedoch geringer als bei anderen. Das gilt beispielsweise bei Pontonbooten und bis zu einem gewissen Grad auch bei Kajaks. Sinken können Sie aber trotzdem.
Wie genau kann das passieren? Es gibt viele Szenarien, in denen es auch beim Kajak zum Sinken kommen kann.
Das Kajak kippt
Ein Kajak sollte immer flach und waagerecht auf dem Wasser liegen. Aber wenn Sie noch nicht so gut mit den Paddeln umgehen können oder zum ersten Mal Tandem fahren, kann es passieren, dass ein Ende des Kajaks in die Luft kippt.
In diesem Winkel befindet sich das andere Ende des Kajaks schon im Wasser oder ist kurz davor, ins Wasser einzutauchen.
Wenn das passiert, strömt Wasser hinein und füllt diese Hälfte des Bootes. Selbst wenn Sie den Winkel Ihres Kajaks dann wieder korrigieren, ist das Wasser immer noch im Boot.
Das Wasser erhöht das Gewicht Ihres Bootes, was die Gefahr des Sinkens erhöht.
Schlechtes, unbeständiges Wasser
Bei schlechtem Wetter sollte man nicht mit dem Boot fahren. Manchmal aber sagt der Wetterbericht einen sonnigen und klaren Tag voraus, und Sie werden von einem plötzlichen und unerwarteten Sturm begrüßt.
Wenn Sie und Ihre Mitpaddler von heftigen Regengüssen überrascht werden und nicht sofort versuchen, ans Ufer zu gelangen, könnte der Regen theoretisch das Kajak füllen. Wenn genug Wasser runterregnet, würden Sie kurz darauf anfangen zu sinken.
Unerfahrenheit
Wir haben bereits darüber gesprochen, wie Sie Ihr Boot versehentlich ins Wasser kippen können. Wenn Sie nicht richtig paddeln, könnten Sie außerdem jedes Mal Wasser in Ihr Kajak spritzen, wenn Ihr Blatt aus dem Wasser kommt.
Wenn Sie lange genug paddeln, kann das Kajak voll werden. Allerdings müssten Sie dazu schon wirklich lange paddeln.
Kabbeliges Gewässer
Kajakfahren auf dem Meer und auf dem Wildwasser sind sehr attraktive Aktivitäten für Nervenkitzel suchende Menschen.
Eines der Risiken dieser Aktivitäten besteht darin, dass eine plötzliche Welle auf Ihr Kajak treffen und es mit Wasser füllen kann. Die Wucht einer Welle kann auch ein Kajak unter Wasser setzen oder umkippen.
Das Kajak ist undicht
Wenn Ihr Kajak alt ist und Sie es nicht ordnungsgemäß gelagert haben, können Kunststoff- oder Glasfaserkomponenten anfangen, sich abzunutzen.
Durch kleine Öffnungen, Lücken oder Risse im Bootsmaterial kann Wasser eindringen. Je größer die Öffnung ist, desto größer ist das Leck. Ihr Boot könnte dann bald unter Wasser stehen.
Können Sit-on-Top-Kajaks sinken?
Bei Sit-in Kajaks, also den normalen und am weitesten verbreiteten Kajaks, ist es aufgrund ihrer Bauweise natürlich viel wahrscheinlicher, dass sie sich mit Wasser füllen. Aber was ist mit Sit-on-Top Kajaks, können die ebenfalls sinken?
Diese Art von Kajak sinkt weniger häufig, und das liegt nicht nur daran, dass das Boot kein tiefes Cockpit hat.
Sit-on-top Kajaks haben überall Speigattlöcher. Wenn sich die Löcher mit Wasser füllen, sind sie selbstlenzend und können das Wasser ablassen.
Das heißt, wenn die Speigattlöcher richtig funktionieren. Wenn Sie mit Ihrem Boot gegen einen Steg oder spitze Felsen geprallt sind, können die Speigattlöcher funktionsunfähig geworden sein. In diesem Fall füllt sich Ihr Sit-on-Top Kajak mit Wasser.
Die meisten Sit-on-Top Kajaks haben jedoch versiegelte Rümpfe, die das Eindringen von Wasser verhindern. Sie müssten sowohl die Speigattlöcher als auch den Rumpf beschädigt haben, damit so viel Wasser in ein Sit-on-Top Kajak eindringen kann, dass es sinkt.
Bitte denken Sie aber nicht, dass sich in einem Sit-on-Top Kajak überhaupt kein Wasser ansammeln kann. Es kann durchaus Wasser auf die Oberfläche und ins Boot spritzen.
Wenn Ihr Kajak überschwemmt ist, dann hat es so viel Wasser auf sich, dass es tiefer im See liegt, aber es besteht keine Gefahr, dass es sinkt. Trotzdem ist es beängstigend, auf dem Wasser überschwemmt zu werden!
Was sollten Sie tun, wenn sich ein Kajak mit Wasser füllt?
Wenn Sie in Ihrem Kajak unterwegs sind und dabei feststellen, dass Wasser in das Kajak eindringt, könnte man in Panik verfallen. Es besteht immerhin die Gefahr, dass das Kajak sinken könnte.
Was sollten Sie in einem solchen Fall tun, um auf der sicheren Seite zu sein und das Ganze unbeschadet zu überstehen?
Geraten Sie nicht in Panik
Es ist ganz natürlich, dass Sie bei dem Gedanken, dass Ihr Kajak sinkt, in Panik geraten. Niemand macht Ihnen dafür einen Vorwurf.
Aber auch wenn Sie sich nervös und ängstlich fühlen, sollten Sie nicht ausrasten. Sie würden damit nur etwas tun, was das Wasserleck noch verschlimmern könnte. Außerdem verbrauchen Sie unnötig Energie.
Atmen Sie stattdessen tief durch und beurteilen Sie die Situation. Wenn Sie eine Schwimmweste tragen, besteht keine Gefahr, dass Sie ertrinken. Selbst wenn Ihr Kajak bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist.
Sie könnten nur Ihr Boot verlieren, was zwar bedauerlich wäre, aber nicht das Ende der Welt bedeutet.
Dichten Sie das Leck ab
Wenn möglich, sollten Sie als Nächstes herausfinden, warum Ihr Kajak undicht ist. Wenn Sie nicht in kabbeligen Gewässern unterwegs sind und Ihr Paddeln tadellos ist, dann haben Sie höchstwahrscheinlich ein Leck in Ihrem Kajak.
Versuchen Sie, die Quelle des Lecks zu finden und abzudichten. So können Sie zumindest verhindern, dass noch mehr Wasser eindringt.
Man muss aber auch wissen, dass dies nicht immer möglich ist. Wenn sich das Leck zum Beispiel an der Unterseite des Bootes befindet, können Sie es von Ihrem Platz im Kajak aus nicht sehen.
Entfernen Sie das Wasser
Wenn Sie das Leck abgedichtet haben, ist Ihr Kajak erst mal nicht mehr undicht. Das Cockpit ist aber immer noch voller Wasser. Sie sind völlig durchnässt, und Ihre Sachen auch, was nicht gut ist.
Sie sollten nun das Wasser loswerden, bevor es Ihre Ladung an Bord noch mehr beschädigt, als es ohnehin schon der Fall ist. Außerdem ist ein mit Wasser gefülltes Kajak auch viel schwerer zu paddeln.
Wenn Sie keinen Eimer an Bord haben, paddeln Sie am besten zu einer Stelle, an der Sie sicher schwimmen können, und kippen Sie dann das Boot.
Bringen Sie Ihr Kajak zurück ans Ufer
Wenn Sie die Ursache des Lecks nicht beseitigen konnten, wird sich Ihr Kajak, auch wenn Sie es entleert haben, sofort wieder mit Wasser füllen. Es wird einige Zeit dauern, bis das Wasser aus dem oberen Teil des Cockpits überläuft, aber es wird irgendwann passieren.
Aus diesem Grund empfehlen wir, den Kajakausflug nicht einfach fortzusetzen, als ob nichts passiert wäre, nachdem das Boot vollgelaufen ist.
Sie sollten an das Ufer zurückkehren, damit Sie sich Ihr Boot genauer ansehen können. Sehen Sie such vor allem auch die Unterseite an, die Sie nicht sehen konnten, als das Kajak im Wasser war.
Wie Sie Ihr Kajak vor dem Sinken bewahren
Wenn Sie es einmal erlebt haben, dass Ihr Kajak zu sinken droht, möchten Sie das sicher kein zweites Mal erleben. Es gibt auch Mittel und Wege, um die Gefahr zu reduzieren.
Die hilfreichste Maßnahme wäre eine Investition in einen Spritzschutz. Eine Spritzdecke oder Spritzschürze ist eine Abdeckung für das Cockpit, die aus wasserabweisenden Materialien wie Neopren oder Nylon besteht.
Ein Teil der Schürze ist tragbar, während der Rest Ihr Kajak luft- und meist auch wasserdicht abschließt.
Sicherheitstipps für das Kajakfahren
Zum Schluss möchten wir noch ein paar wichtige Sicherheitstipps für Kajakfahrer geben. Diese Tipps sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, vor allem, wenn Sie zum ersten Mal Kajak fahren!
Tragen Sie immer eine Schwimmweste
Falls Ihre Kajak wirklich einmal sinken sollte, während Sie drinsitzen, ist eine Schwimmweste von großem Vorteil. Aber nicht nur bei sinkenden Kajaks.
Häufiger kommt es vor, dass ein Kajak kippt, gerade bei unerfahrenen Kajakfahrern. Dann liegen Sie mit Ihrem gekippten Kajak im Wasser. Selbst bei ruhigem Wasser ist es da von Vorteil, eine Schwimmweste zu tragen.
Am besten schauen Sie sich verschiedene Modelle von Schwimmwesten oder Rettungsweseten an. Es gibt viele verschiedene Modelle, und auch verschiedene Westentypen.
Die einfachsten Schwimmwesten heißen Schwimmhilfe und haben einen Auftrieb von 50 N. Das sind die Schwimmwesten, die man beispielsweise auch beim Kitesurfen benutzt.
Alles darüber mit mehr Auftrieb wird dann Rettungsweste genannt. Diese gehen von einem Auftrieb von 100N bis zu einem Auftrieb von 275 N.
Letztere sind auch für schwerste Bedingungen auf hoher See geeignet. Für Ihren Paddelausflug sind sie etwas überdimensioniert.
Sobald Sie sich für eine Schwimmweste entschieden haben, sollten Sie auch sicherstellen, dass sie passt. Eine Schwimmweste sollte fest am Körper sitzen, aber Sie nicht daran hindern, Ihre Arme zu heben und zu senken und Ihre obere Hälfte anderweitig zu bewegen.
Nehmen Sie einen Eimer mit
Einen Eimer mit zum Paddeln zu nehmen ist immer eine gute Idee. Vor allem, wenn es sich bei Ihrem Kajak um ein Sit-in Kajak und nicht um ein Sit-on-Top Kajak handelt.
Sie müssen nicht unbedingt einen Plastikeimer mitnehmen, versuchen Sie es einfach mal mit einem faltbaren Eimer. Er nimmt weniger Platz in Ihrem Kajak ein und ist trotzdem immer in Reichweite.
Prüfen Sie vorher das Wetter
Wir haben bereits über die Gefahren gesprochen, die beim Kajakfahren bei schlechtem Wetter auftreten können. Starke Winde können Ihr Boot umkippen und heftige Regengüsse können das Kajak mit Wasser füllen.
Es ist eine Sache, von einem Sturm überrascht zu werden, und eine andere, nicht nach dem Wetter zu schauen. Nutzen Sie die Wetter-App auf Ihrem Handy, um das Wetter einige Tage vor Ihrer Reise, dann in der Nacht davor und schließlich am Tag selbst zu verfolgen.
Schätzen Sie Ihr Können richtig ein
Wenn Sie mit Freunden Kajak fahren gehen, ist es ganz normal, dass Sie Ihre Freunde mit Ihrem Können und Ihren Fähigkeiten beeindrucken möchten. Selbst wenn Sie erst ein oder zwei Mal Kajak gefahren sind.
Versuchen Sie aber nicht, den Helden zu spielen, sondern bleiben Sie innerhalb Ihrer Fähigkeiten. Das bedeutet, dass Sie anfangs auf einem See und nicht auf einem Wildwasserfluss paddeln sollten.
Es lohnt sich, sich nicht zu viel zuzumuten, wenn es um das eigene Wohlbefinden geht!
Tragen Sie Sonnenschutz
Haben Sie sich bei einem Tag im Freibad oder am Strand schon einmal einen Sonnenbrand geholt? Das liegt daran, wie das Wasser das Sonnenlicht reflektiert.
Auch wenn Sie nicht in die Sonne schauen, können Sie ihr ausgesetzt sein, und das führt zu einem Sonnenbrand auf Ihrer Haut.
Die Sonne bauch an bewölkten Tagen beim Kajakfahren noch da. Deshalb brauchen Sie auch dann einen Sonnenschutz.
Tragen Sie also Sonnenschutzmittel auf alle exponierten Hautpartien auf. Tragen Sie auch einen Hut, damit Ihr Kopf nicht verbrennt.
Bevorzugen Sie bei der Wahl der Kleidung UV-beständige Stoffe, damit die Sonne nicht durch Ihre Kleidung dringt und Sie verbrennt.
Fazit: Kann ein Kajak sinken?
Kajaks können sinken, und obwohl das nicht häufig vorkommt, ist es dennoch möglich. Das gilt für klassische Sit-In und Sit-On-Top Kajaks gleichermaßen, auch wenn erstere viel häufiger sinken als letztere.
Dennoch sollten Sie beim Kajakfahren immer auf Ihre Sicherheit achten. Achten Sie vorher auf das Wetter, tragen Sie eine Schwimmweste, verwenden Sie Sonnenschutz und nehmen Sie einen Eimer mit.
Wichtig ist auch, dass Sie Ihr Können richtig einschätzen und sich nicht überfordern. Dann sollten Sie einfach nur Spaß haben bei Ihrem Kajakausflug.