Ist Skifahren schneller als Snowboarden?

Für viele Wintersportler ist Geschwindigkeit das A und O. Wir alle lieben es, schnell auf der Piste unterwegs zu sein. Es gibt aber viele Variablen, wenn es um die Geschwindigkeit geht. Eine Frage, die immer wieder diskutiert wird, ist, ob Skifahren oder Snowboarden schneller ist.

Skifahren ist bei gleichen Voraussetzungen um ungefähr 20 % schneller als Snowboarden. Das zeigt sich auch in den Weltrekorden im Schnellfahren. Die höchste jemals auf Ski gemessene Geschwindigkeit liegt bei 254,985 km/h. Die höchste gemessene Geschwindigkeit auf dem Snowboard beträgt nur 203,275 km/h. Das liegt vor allem an der geringeren Reibung der Ski auf dem Schnee und der Fahrposition, die weniger Windwiderstand ermöglicht.

Die Geschwindigkeit beim Skifahren und Snowboarden hängt von mehreren Faktoren ab. Dennoch ist das Skifahren bei gleichen Voraussetzungen schneller als das Snowboarden.

Dafür gibt es aber verschiedene, leicht nachvollziehbare Gründe, auf die wir in diesem Artikel eingehen möchten.

Natürlich kann ein Snowboarder aber trotzdem schneller sein als ein Skifahrer. Das hat dann aber eher mit den individuellen Fähigkeiten der beiden Fahrer zu tun, und weniger mit den grundsätzlichen Gegebenheiten.

Ist Skifahren schneller als Snowboarden?

Skifahren ist schneller als Snowboarden, wenn die Voraussetzungen gleich sind. Auf der gleichen Piste mit den gleichen Schneeverhältnissen und dem gleichen fahrerischen Können wird ein Skifahrer schneller sein als ein Snowboarder.

Was die Technik und die Beschleunigung angeht, gibt es kaum einen Unterschied zwischen Skifahren und Snowboarden. Beide nutzen die Schwerkraft am Hang, um an Geschwindigkeit zu gewinnen.

Die flache Oberfläche des Belags gleitet über den Schnee, und ein Teil der Energie geht durch Reibung verloren. Der größte Geschwindigkeitsverlust entsteht durch den Luftwiderstand, den der Körper des Fahrers durch die Luft erfährt.

Die Geschwindigkeitsunterschiede gelten für alle Fahrer, egal ob Freizeitfahrer oder Profi. Es hat nichts mit dem fahrerischen Können zu tun, sondern allein mit dem unterschiedlichen Material und der Fahrposition.

Obwohl beide Sportarten auf die Schwerkraft angewiesen sind, um den Berg hinunterzufahren, gibt es also einfache, nicht beeinflussbare Gründe, warum Skifahrer schneller fahren können. Aber warum genau ist das so?

Warum ist Skifahren schneller als Snowboarden?

Die Gründe für den Geschwindigkeitsvorteil von Skifahrern gegenüber Snowboardern liegen hauptsächlich in der Art des Sportgeräts und der Fahrposition. Beide haben einen Einfluss darauf, wie schnell man beim Skifahren und Snowboarden werden kann.

Natürlich spielen auch psychlogische Gründe eine Rolle, vor allem bei Anfängern. Skianfängern fällt es leichter, den Körperschwerpunkt zwischen den Ski zu halten und so das Gleichgewicht zu halten.

Snowboarder hingegen müssen mit einem sich ständig verschiebenden Schwerpunkt zurechtkommen.

Dies hat zwar erstmal keinen großen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Es kann aber das Sicherheitsgefühl der Athleten beeinträchtigen. Gerade bei ängstlichen Snowboardern oder Anfängern kann das zu niedrigeren Geschwindigkeiten führen.

Das Sportgerät beim Skifahren und Snowboarden

Skifahren und Snowboaden unterscheidet sich vor allem im Sportgerät. Während Skifahrer auf zwei relativ langen, aber schmalen Brettern unterwegs sind, haben Snowboarder ein kürzeres und breiteres Brett unter den Füßen.

Das bedeutet, dass die Fläche, die auf dem Schnee aufliegt, beim Snowboarden viel größer ist. Eine größere Auflagefläche bedeutet aber auch mehr Reibung. Und diese Reibung bremst den Snowboarder im Vergleich zum Skifahrer mehr ab.

Abbremsen klingt natürlich komisch, wenn wir darüber reden, einen Berg hinab zu beschleunigen. Die Reibung limitiert aber, wie schnell der Fahrer beschleunigen kann. Es arbeiten hier zwei physikalische Kräfte gegeneinander.

Zum einen ist das die Schwerkraft, die den Fahrer die Piste hinunter zieht. zum anderen die Reibung, die dagegen arbeitet und die Beschleunigung reduziert.

Beim Snowboarder ist die Reibung einfach größer, somit ist sowohl die Beschleunigung als auch die maximale Geschwindigkeit geringer.

Die Körperhaltung beim Skifahren und Snowboarden

Ein anderer Faktor, der eine große Rolle für die Geschwindigkeit spielt, ist die Körperhaltung bei Skifahren und Snowboarden.

Skifahrer haben einen Geschwindigkeitsvorteil, weil sie von Natur aus nach vorne schauen. Da sie zwei getrennte Bretter unter den Füßen haben, können sie eine Piste mit minimalem Kanten abfahren.

Im Gegensatz dazu haben Snowboarder eine seitliche Position. Sie müssen ihren Schwerpunkt zwischen den Zehen- und Fersenkanten verlagern, um nicht auszurutschen, was zu mehr Reibung führt.

Die Position beim Snowboarden bedeutet auch, dass Snowboarder einen viel größeren Luftwiderstand haben. Skifahrer können sich tiefer nach vorn beugen und so ihren Luftwiderstand verringern.

Aufgrund dieser seitlichen Haltung ist es für Snowboarder schwieriger, konstant hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Sie bieten dem Wind eine größere Angriffsfläche.

Geschwindigkeiten von Freizeitfahrern

Die Unterschiede in der Geschwindigkeit beim Skifahren und Snowboarden sind schon bei Freizeitfahrern sichtbar.

Es fällt vielleicht nicht so oft auf, da auf der Piste viele Fahrer mit unterschiedlichem Können unterwegs sind. Und nicht jeder Skifahrer und Snowboarden versucht die ganze Zeit, mit maximaler Geschwindigkeit zu fahren.

Messungen auf verschiedenen Pisten haben aber ergeben, dass Freizeitskifahrer Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h erreichen. Bei Snowboardern sind es nur bis zu 70 km/h.

Das sind natürlich immer noch sehr schnelle Geschwindigkeiten. Es gibt aber auch vereinzelt Freizeitfahrer, die noch schneller sind. Auch Geschwindigkeiten über 100 km/h sind für Amateure in beiden Disziplinen möglich.

Meist sind Skifahrer und Snowboarder aber langsamer unterwegs. Die Pisten sind für solche Geschwindigkeiten normalerweise zu überfüllt.

Geschwindigkeiten von Profifahrern

Auch bei den Profis sind Unterschiede in der Geschwindigkeit beim Skifahren und Snowboarden messbar. Hier gibt es den Vorteil, dass bei Profirennen die Geschwindigkeit immer mit gemessen wird.

Natürlich lassen sich die einzelnen Disziplinen nicht so direkt vergleichen. Auch innerhalb des Skifahrens gibt es Unterschiede. Ein Abfahrtsskiläufer wird höhere Geschwindigkeiten erreichen als ein Slalomfahrer.

Dennoch kann man sich an den höchsten bisher gemessenen Geschwindigkeiten orientieren, um ein Bild zu bekommen.

Beim Snowboard Parallel riesenslalom erreichen die Fahrer Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Die Geschwindigkeiten beim Abfahrtsski liegen allerdings bei bis zu 160 km/h.

Der Unterschied ist natürlich auch der Art des Rennens geschuldet. Es bietet aber einen guten Vergleich, was die Geschwindigkeiten der beiden Sportarten betrifft.

Die höchste Geschwindigkeit beim Skifahren und Snowboarden

Um aber den ultimativen Vergleich zu haben, müssen wir uns die Weltrekorde im Speedfahren anschauen. Hier kommen wir in die wirklich extremen Bereiche, in denen vermutlich auch nicht mehr viel Potenzial nach oben ist.

Der Geschwindigkeitsrekord beim Skifahren liegt bei wahnsinnigen 254,985 km/h. Aufgestellt hat ihn der Italiener Ivan Origone im März 2016.

Der Geschwindigkeitsrekord beim Snowboarden liegt bei 203,275 km/h. Dieser Rekord stammt vom Franzosen Edmond Plawczyk aus dem Jahr 2017.

250 km/h beim Skifahren und 200 km/h beim Snowboarden werden auch als grobe Grenzen der maximal möglichen Geschwindigkeiten angesehen. Es wird da vielleicht noch kleine Steigerungen geben, aber keine bedeutenden Sprünge.

Außer vielleicht, die Technik entwickelt sich weiter und beschert uns Ski und Snowboards, die weniger Reibung auf dem Schnee haben.

Wie Sie Ihre Geschwindigkeit selbst messen können

Falls Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind, können Sie Ihre Geschwindigkeit auch selbst messen.

Einige Skigebiete bieten Geschwindigkeitsmessungen an. Meist stehen die Geräte zur Messung an einem etwas steileren Pistenstück, so dass Sie auch wirklich etwas Fahrt aufnehmen können, bevor Sie geblitzt werden.

Es gibt auch eine Reihe von mobilen Apps, mit denen Sie Ihre Geschwindigkeit und Ihre Fortschritte auf der Piste überwachen können.

Diese Apps berücksichtigen Wetterberichte und Schneebedingungen und können Ihre Geschwindigkeiten, Routen, verbrannten Kalorien und gefahrenen Strecken aufzeichnen.

Ski Tracks war eine der ersten Apps für GPS-Tracking, und sie ist immer noch eine der besten auf dem Markt. Sie analysiert Ihre Abfahrten und Strecken anhand von Karten, Diagrammen und Tabellen, um Ihnen Ihre Fortschritte und Aktivitäten zu zeigen.

Sie können sich aber auch einen GPS Geschwindigkeitsmesser kaufen und diesen beim fahren mitführen. Diese speziellen Geräte sind genauer als die Apps und werden hauptsächlich beim Fahrradfahren, bei Booten oder Oldtimern als Tachoersatz verwendet.

Zwei gute Geräte zur Geschwindigkeitsmessung sind SEARON GPS Speedometer* und CYCPLUS GPS Fahrradcomputer*. Der erstere ist zwar ein wenig teurer, aber auch etwas stabiler, was bei einer rasanten Fahrt über die Piste ein Vorteil sein kann.

Fazit: Ist Skifahren schneller als Snowboarden?

Skifahren ist bei gleichen Voraussetzungen schneller als Snowboarden. Natürlich können Snowboarder auch schneller als Skifahrer sein, aber mit den gleichen Voraussetzungen hat der Skifahrer immer einen Vorteil.

Das liegt zum einen daran, dass das Snowboard mehr Auflagefläche und damit mehr Reibung hat. Zum anderen liegt es an der Fahrposition, bei der Skifahrer weniger Luftwiderstand haben. Skifahrer haben also einfach ein paar natürliche Vorteile.

Zusammen führt das dazu, dass Skifahrer eine um ungefähr 20% höhere Maximalgeschwindigkeit haben. Diese wird man als Freizeitfahrer aber vermutlich nie erreichen.

Aber es kommt ja sowieso nicht auf die maximale Geschwindigkeit an, sondern darauf, Spaß auf der Piste zu haben. Und den kann man sowohl als Skifahrer als auch als Snowboarder haben.